Martin Weller - Ein Lebenslauf

Martin war ein sehr aktives Kind

Neugierig und aufgeschlossen machte er von den vielen Möglichkeiten Gebrauch, die ihm der Bodensee und seine Umgebung boten. Besonders der Sport hatte es ihm angetan. Skifahren und Tennis konnten aus seinem jungen Leben nicht weggedacht werden. Im Alter von 13 Jahren nahm er mit besten Aussichten auf eine gute Platzierung an den Badischen Tennismeisterschaften teil. Nach nur wenigen Spielen musste er das Turnier jedoch wegen starker Schmerzen im rechten Oberarm abbrechen. Was war da nur? Der Besuch beim Hausarzt brachte nur wenig Klarheit. Er meinte beschwichtigend: „Eine Zerrung bei einem so sportlichen jungen Mann ist nichts Ungewöhnliches. Das ist bald wieder weg! Eine Schmerzsalbe wird helfen.“ Die Schmerzen blieben aber. Der nach einigen Wochen aufgesuchte Facharzt fand auch nichts. Wieder vergingen Wochen, in denen die Schmerzen stärker statt schwächer wurden. Martin bekam jetzt Schmerzmittel.

Erst Monate später wurden zur „sicheren“ Klärung Gewebeproben entnommen. Auch diese ergaben keine klare Diagnose, obwohl Röntgenbilder und auch das Blutbild schlimmste Befürchtungen aufkommen ließen. Es mussten wieder viele Wochen vergehen, bis der Verdacht auf einen Knochentumor geäußert wurde. Die komplizierten Untersuchungen an der Universitäts-Kinderklinik Tübingen bestätigten schließlich: Martin hatte ein Ewing-Sarkom. Es wurde ihm auch erklärt, dass diese Krankheit meistens lange Zeit falsch behandelt wird, weil sie sehr selten ist und zunächst unklare Schmerzen hervorruft. Diese ärztlichen Erläuterungen waren zwar verständlich, kamen jetzt aber zu spät.

Die Diagnose war ein Schlag für Martin und seine Eltern. Dass die dauernden Schmerzen eine unangenehme Ursache haben würden, darauf war man ja gefasst. Aber ausgerechnet das gefürchtete Ewing-Sarkom! Angst vor der Zukunft spürte die ganze Familie.

Die nun beginnende Therapie in Tübingen riss die ganze Familie auseinander. Martin konnte die Schule nicht mehr besuchen. Seine Mutter wohnte wochenlang in Tübingen, um nahe bei Ihrem kranken Kind zu sein. Martin erhielt eine langwierige und intensive Chemotherapie sowie Bestrahlungen. Die Infusionen vertrug er schlecht. Ihm war ständig übel, er fühlte sich schlapp und die Haare fielen ihm aus. Traurig wünschte er sich in sein altes Leben zurück. Er dachte er an seine Klassenkameraden. Warum konnte er nicht bei ihnen sein? Stattdessen lag er im Krankenhaus und hatte Angst vor dem Krebs. Martin informierte sich genau bei seinen behandelnden Ärzten über seine Krankheit. Er wollte seinen Feind kennenlernen. Und ihn besiegen. Martin kämpfte – er wollte leben. Und dann waren die Schmerzen weg und seine Blutwerte wieder in Ordnung. Große Hoffnung keimte auf. Hatte er den Kampf gewonnen?

Wenige Wochen später kam der Rückfall. Gnadenlos! Hoffnungslos! Alles medizinisch Mögliche war getan. Er selbst war der Erste, der über das Sterben nachdachte und redete. Es wäre völlig falsch gewesen, ihm zu sagen: „Mach dir keine Sorgen, das wird wieder!“ oder: „Du bist doch ein kräftiger Junge, du packst das!“ Martin wusste, dass das Sterben auf ihn zukam. Durch die Ehrlichkeit der Ärzte und Eltern blieben das wichtige Vertrauen und die Aufgehobenheit auch in dieser schwierigen Zeit bestehen.

Martin nahm sein Schicksal unglaublich tapfer an.
Er ging seinen schweren Weg mit großer Kraft und Stärke.

Er starb im Alter von 15 Jahren, kurz nachdem er zu seinen Eltern gesagt hatte:“ Nicht traurig sein! Ich sehe Euch ja bald wieder!“ Martin konnte sein Ziel, das er während der Therapie gefunden hatte nicht mehr realisieren. Er wollte später gerne Arzt werden, um kranken Kindern zu helfen.

Es blieb seinen Eltern, dieses Vermächtnis nun in einer Stiftung zu erhalten: „Kampf dem Krebs bei Kindern!“

 

 

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